Pressereaktionen zu „über gänge verkörpert“
„Semier Insayifs sprachliches perpetuum mobile konserviert beobachtbare Abläufe quasi in Einzelbilddarstellung nach Art eines Daumenkinos. … Schon anhand der Kapitelüberschriften lässt sich erahnen, dass man es mit einem Dichter zu tun hat, welcher sich darauf versteht, der Leserschaft seine Kreationen mit wahrhaft chirurgischer Präzision zu implantieren …“
Doris Krestan, sandammeer.at – Die virtuelle Literaturzeitschrift
„Die Gedichte des Autors Semier Insayif wissen von genauer Wahrnehmung zu berichten, von Bewegung, den damit verbundenen Abläufen, Strukturen, Standorten, genauer noch, sie sind deren analoge Übersetzung, Entsprechung. Der Autor setzt die Sprache in Szene, sie ist dann Bewegung und Verlauf, ist Innehalten, Körper.“
Petra Ganglbauer, gangan.at
„… Abstrakte Formen werden im Spiel des Textes zwischen ein-gang und aus-gang ins Gegenständliche transformiert. Besonders das körperliche Selbsterleben von Bewegungsabläufen auf festem oder bodenlosem Grund fasziniert.“
Ostthüringer Zeitung
„Philosophische HipHop Poesie!
Ungezählte Binnenreime und Alliterationen geben diesen Versen HipHop beat, skandieren Bewegungen, das zentrale Thema bei Semier Insayif, zu diversen Phänotypen ihrer Sprachwirklichkeit. … Eine Verstand und Sprachfantasie herausfordernde Lektüre.“
Hans-Dieter Grünefeld, Buchwelt
„Bewegungen einen Körper geben; sie aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beobachten und ihnen nachzuspüren, dies hat der österreichische Autor Semier Insayif in seinem Gedichtband „über gänge verkörpert“ zum Inhalt gemacht. … Die Bewegung spiegelt sich in den Gedichten typologisch wie inhaltlich wieder. Auf unterschiedlichste Weise gibt der Autor sie poetisch wieder, klassisch, verlaufend, durchbrechend. Fließend ist der Übergang zwischen theoretischer Betrachtung und körperlicher Erfahrung von Bewegungsabläufen. …“
Verena Knüpfer, literatur.de
„Bald geht es windwärts, bald vorwärts oder himmelwärts, Hochflugtiefes und Absprunghohes bringen Gedanken ins Fliegen.“
„Herausragend ist die konzentrierte, fein ausbalancierte Spracharbeit. Insayif ist Wortdurchpflüger und Wortverschweißer in einem.“
„Insayifs Lyrik ist nicht unbedingt leichte Kost, besticht aber durch einen kühnen poetischen Brückenschlag zur begrifflichen Welt.“
Maria Renhardt, SCHRIFT/zeichen
„Einer naturwissenschaftlichen Versuchsanordnung nicht unähnlich ist die Struktur der Gedichte in „über gänge verkörpert“: Dem Nachweis einer tieferen Wahrheit auf der Spur werden alltägliche Bausteine der Bewegungs- und Sprachmuster entwirrt, aufgelöst und verbinden sich im weiteren Verlauf des Vorganges zu neuen Gefügen, wobei der Autor als Katalysator gelten kann, der überdies – einem Protokollführer gleich – Aktionen und Reaktionen objektiv aufzeichnet und dem Geschehen gegenüber etwa völlig in den Hintergrund tritt? Nicht ganz: Indem der Dichter die Ereignisse in seiner höchstpersönlichen Wortwahl zu Papier bringt, beinhalten sämtliche Darstellungen einerseits Aussagen von allgemeiner Gültigkeit, andererseits tragen sie seinen charakteristischen Fingerabdruck; der Leser erlebt verkörperte Momentaufnahmen aus der Warte eines anders beziehungsweise über geordneten Bewussteins. …“
Doris Krestan, sandammeer.at – Die virtuelle Literaturzeitschrift
„Die einzelnen Gedichte sind präzise gearbeitete Texte, …
…, durch das gleichwertige Betonen der isolierten Wortglieder entstehen wie von selbst Feierlichkeit und ein kultischer Ton. Wenn der übliche Sinn einmal aufgebrochen ist, ergeben die atomisierten Wortteile völlig neue Bedeutungen. …
Semier Insayif hat mit seiner an der Bewegungslehre der Physik geschulten Lyrik einen interessanten Versuch zur Dynamisierung der Sinneseindrücke vorgelegt. Und manche Texte bringen bei aller strengen Kompositionstechnik sogar das Zwerchfell in Bewegung.“
Helmuth Schönauer, LeseZeichen + literaturhaus.at
„Semier Insayif gelingt es vorzüglich, Bilder in eine Folge zu bringen, sie zu animieren, sie vorzuführen, Spannung aufzubauen und gleichzeitig den natürlichen Fluss der Sprache aufzuzeigen, ohne sie in ein Betonbett zu zwingen. So bilden sich Inseln, Sandbänke, Buchten, die alle einladen zu verweilen, innezuhalten und Bewegung aus dem Stillstand zu erfahren.“
Peter Schaden, Freie Zeit Art
„Semier Insayif – Peripatetiker und Poet. Gedankengänge verdichten sich, Bilder verfestigen sich, erwanderte Wege des möglichen Denkens werden zu Landkarten des Realen transkribiert. In der Lyrik von Insayif ist ein Hauch der Erinnerung zu spüren, welcher? An eine Welt, eine vergangene, voll Poesie, die es so nie gegeben hat, die aber so gegenwärtig scheint. Da wird Sprache geatmet. Wortbänder wollen Wege weisen. Viele Wege sind dem Hörenden klingende Pfade an sein vermeintliches Ziel. Über Sprachmaterial zur poetischen Verdichtung gelangend steht irgendwo in der Ferne ein Wort das womöglich Hoffnung gibt. In dieser Lyrik liegt etwas, das sich am Begreifen des Seins versucht.“
Doris Kloimstein, @cetera – literarisch-kulturelles Magazin
„Onomatopoetisch muten die Zeilen an, je nach Bewegungsduktus, einmal heller, leichtfüßiger, dann wieder dunkler, massiv. Die Materialität der Sprache und jene des Körpers gehen ineinander über, finden eine gemeinsame Strukturierung. Insayif besinnt sich präzise auf das Einzelwort und dessen Aktionsradius, um es letztlich der Textarchitektur einzugliedern.
Ein sprachsensibles, reizvolles Unterfangen!
Petra Ganglbauer, gangan.at
„Bewegung existiert in der Gegenwart, im Moment. Das seiner Natur gemäß Unhaltbare festzuhalten, das Wesen des Augenblicks Wort werden zu lassen, Eindrücke in Ausdrücken zu konservieren – bei Semier Insayif ist Sprache Bewegung.“
Doris Krestan, sandammeer.at – Die virtuelle Literaturzeitschrift
„In alle Richtungen und Formen ausgestreute Bewegungen, Wortreisen und „denk-ströme“ beschreibt der in Wien geborene Autor Semier Insayif in seinen neuen Gedichten. Zutage treten unterschiedlichste Bewegungsakte, mit bemerkenswertem Gespür für physiologische und physikalische Zusammenhänge in ein dampfendes, sprudelndes Sprachreich getaucht. Sie gerinnen hier zu einer poetischen Bewegungspartitur. Eine sprachliche Verkörperung des Bewegungsprinzips also, in der nicht nur physische, sondern auch geistige und klangliche Abläufe in einzelne Segmente aufgeschlüsselt werden.“
Maria Renhardt, SCHRIFT/zeichen